Digitalisierung voranbringen – sicher, innovativ und datenschutzgerecht

Erfolgreiche Premiere für den 1. Mitteldeutschen Datenschutztag in Magdeburg
Unter dem Motto „Digitalisierung fördern – sicher, innovativ, datenschutzgerecht“ fand heute (04.03.2025) in Magdeburg der 1. Mitteldeutsche Datenschutztag statt. Über 140 Datenschutzbeauftragte aus Behörden, Kommunen und Unternehmen kamen zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Veranstaltet wurde das Event vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. in Zusammenarbeit mit den Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.
Datenschutz als Basis für verantwortungsvolle Digitalisierun
„Daten sind der Rohstoff der modernen Informationsgesellschaft“, betonte Maria Christina Rost, Landesbeauftragte für den Datenschutz in Sachsen-Anhalt, in ihrer Keynote. Sie hob hervor, dass Datenschutz und innovative Datennutzung in den kommenden Jahren in eine partnerschaftliche Balance gebracht werden müssen. „Datenschutz und Datennutzung müssen von Anfang an Hand in Hand gehen – nur so ermöglichen wir freie und zugleich vertrauensvolle Datenflüsse.“
Die Sächsische Datenschutz- und Transparenzbeauftragte, Dr. Juliane Hundert, analysierte die aktuelle Datenschutzsituation in Deutschland und Europa. Sie unterstrich die Notwendigkeit unabhängiger Datenschutzbeauftragter, insbesondere angesichts verschärfter Sicherheitsgesetze und ausgeweiteter Befugnisse für Polizei und Nachrichtendienste. „Wir Datenschützer müssen immer wieder auf eine sorgfältige Abwägung der Interessen pochen.“ Zudem warnte sie vor Abhängigkeiten von außereuropäischen Technologieanbietern und forderte mehr Investitionen in digitale Souveränität und Cybersicherheit.
Digitalisierung in der Verwaltung: Chancen und Herausforderungen
Tino Melzer, Thüringer Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, widmete sich in seiner Keynote der Herausforderung, Verwaltungsdigitalisierung und Datenschutz in Einklang zu bringen. Er betonte die Notwendigkeit von Transparenz für den Erfolg und die Akzeptanz digitaler Projekte und unterstrich die Rolle von Datenschutz durch Technikgestaltung. „Datenschutz ist gelebter Grundrechtsschutz und ein Vertrauensanker“, so Melzer. Er forderte eine stärkere Verpflichtung von Anbietern digitaler Lösungen zur Umsetzung von Privacy by Design und Privacy by Default.
Die Rolle der Datenschutzbeauftragten für eine erfolgreiche Digitalisierung
Thomas Spaeing, Vorstandsvorsitzender des BvD, hob die Bedeutung qualifizierter Datenschutzbeauftragter hervor: „Mit ihrem prozessualen Denken können sie helfen, die komplexen datenschutzrechtlichen Anforderungen effizient zu meistern.“ Er kritisierte Bestrebungen, die nationalen Regelungen zur Benennung von Datenschutzbeauftragten abzuschaffen, und warnte vor steigender bürokratischer Belastung für Unternehmen. Ebenso kritisch sieht er Pläne zur Zentralisierung der Datenschutzaufsicht für Unternehmen: „Eine zentrale Behörde würde den Zugang für Bürgerinnen und Bürger erschweren und die wichtige Beratungsfunktion für kleine und mittlere Unternehmen schwächen.“
Der nächste Mitteldeutsche Datenschutztag wird im Frühjahr 2026 in Erfurt stattfinden. Weitere Informationen unter: www.mitteldeutscher-datenschutztag.de
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Vorstandsvorsitzender Thomas Spaeing
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Der BvD: Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ist der BvD die älteste Interessenvertretung für betriebliche und behördliche Datenschutzbeauftragte und -berater. BvD-Mitglieder sind in allen Branchen vertreten, insbesondere IT und IKT, Industrie/Produktion, Handel/Vertrieb, Beratung und Gesundheits- und Sozialwesen – und dort als konstruktiv-lösungsorientierte Datenschutzexperten ein wichtiger Partner für die verantwortliche Unternehmensleitung. Alle Vorstände, alle Leiter von Arbeitskreisen, Ausschüssen und Regionalgruppen des BvD bringen ihre praktische Erfahrung unentgeltlich in die Verbandsarbeit ein. Mit der Gründung des Europäischen Dachverbandes EFDPO hat der BvD die Weichen für verstärkte Vernetzung und Kommunikation auf EU-Ebene gestellt.