Frank Spaeing

„Menschen, Daten, Sensationen – Rudis Bericht aus dem Datenzirkus, ergänzt um Franks Zugabe (KW 26/2021)“

Der neunte Blog-Beitrag „Menschen, Daten, Sensationen – Rudis Bericht aus dem Datenzirkus, ergänzt um Franks Zugabe (KW 26/2021)“ ist da!
Nicht so früh wie sonst, aber vielleicht noch passend als Lektüre zum ersten (oder zweiten) Frühstück?

  1. Aufsichtsbehörden
    1. Facebook Fanpage bei Bundesbehörden
    2. Länderübergreifende Prüfung von Webseiten
    3. Scoring – solide Prognose oder miese Nummer?
    4. Vertretung Deutschlands im Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA)
    5. Corona: Nachweise zur Befreiung einer Maskenpflicht
    6. Corona: LucaApp – na ja
    7. Übersicht Veröffentlichungen der Aufsichtsbehörden
    8. Vermieter und Kontaktdaten
    9. PIA-Tool der CNIL
    10. Leitfaden zum Outsourcing kommunaler IT
    11. Panne auf Webseiten
  2. Rechtsprechung
  3. Gesetzgebung
    1. Angemessenheitsbeschluss für Vereinigtes Königreich
    2. TKGModG
    3. TTDSG
    4. Verbraucherschutz bei Onlineverträgen
  4. Veröffentlichungen
    1. BSI-Leitfaden für Politiker
    2. Auswirkungen zielgerichteter Werbung
    3. Aushängeschild Webseiten
    4. Veranstaltungen
      1. 4.4.1 Podcastreihe zu Künstlicher Intelligenz
      2. 4.4.2 Panel zu “cross border data flows security and privacy-issues within the eu and beyond”
  5. Gesellschaftspolitische Diskussionen
    1. Datenleck bei LinkedIn?
  6. Sonstiges / Blick über den Tellerrand
  7. Franks Zugabe
    1. Neues zu Windows 11
    2. Supply-Chain-Angriff über einen Hersteller von Überwachungssoftware
    3. „Aber ich habe doch nichts zu verbergen…“
    4. Apropos Microsoft
    5. Apropos „Es ist schwer etwas aus dem Internet zu löschen…“
    6. Apropos Wahlen und Digitalisierung
    7. Literaturtipps
    8. Datenschutzfreundliche Google-Analytics-Alternativen?
    9. Handys mit wechselbarem Akku?
    10. Last, but not least: PrintNightmare



Wir wünschen eine gute Lektüre,

Rudi Kramer und Frank Spaeing

1 Aufsichtsbehörden

1.1 Facebook Fanpage bei Bundesbehörden

Der BfDI hat die ihm unterstehenden Behörden angeschrieben und darauf aufmerksam gemacht, dass nach seiner Auffassung der Betrieb einer Facebook Fanpageseite nicht regelkonform möglich ist. Ab Januar behält er sich vor, von seinen Abhilfemaßnahmen nach Art. 58 DS-GVO Gebrauch zu machen. Bislang hielten sich die Datenschutzaufsichtsbehörden, die für den nicht-öffentlichen Bereich zuständig sind, zurück, solange Bundesbehörden Facebook-Fanpages betrieben. Sollte sich hier eine Änderung ergeben, würde sich dieser Vollzug voraussichtlich auch unmittelbar auf Unternehmen auswirken. Aufsichtsbehörden wurden nach meinem Kenntnisstand hier noch nicht von sich aus tätig, nur bei „Kontrollanregungen“ von Dritten.

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1.2 Länderübergreifende Prüfung von Webseiten

Bereits im letzten Jahr versandten die Datenschutzaufsichtsbehörden aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein einen gemeinsam erarbeiteten Fragebogen an Medienunternehmen in ihrer jeweiligen Zuständigkeit. Geprüft wurden nicht sämtliche Webseiten der Unternehmen, sondern deren reichweitenstärkste Angebote. Bereits vor Versendung der Fragebögen waren die ausgewählten Webseiten technisch gesichert und analysiert worden. Nun wurden diese Webseiten von Medienunternehmen in Bezug auf den Einsatz von Cookies und die Einbindung von Drittdiensten untersucht. Insgesamt wurden auf Basis eines gemeinsamen Prüfkatalogs 49 Webangebote in elf Bundesländern geprüft. Schwerpunkt dabei war das Nutzertracking zu Werbezwecken. Die meisten der geprüften Webseiten entsprechen nicht den rechtlichen Anforderungen für den Einsatz von Cookies und anderen Trackingtechniken. Die Medienunternehmen verstoßen damit nach Ansicht der Aufsichtsbehörden gegen das Recht ihrer Nutzerinnen und Nutzer auf Schutz ihrer personenbezogenen Daten. Auch erste Anpassungen bei einigen Verantwortlichen konnten die rechtlichen Defizite bisher nicht vollständig beseitigen.
Nun kündigen die beteiligten Landesdatenschutzbehörden an auf die Unternehmen in ihrem Zuständigkeitsbereich einzuwirken, um datenschutzkonforme Zustände herzustellen. Falls nötig, werden sie aufsichtsbehördliche Maßnahmen ergreifen.
Die Rechtsauffassung der Aufsichtsbehörden wenden diese nicht nur bei Medienunternehmen an, nur fokussieren sie sich zunächst auf größere Unternehmen und betrachten kleinere Unternehmen in der Regel nur bei Beschwerden.

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1.3 Scoring – solide Prognose oder miese Nummer?

Unter diesem Titel veröffentlichte der LfDI BW diese Woche eine Broschüre zum Berechnen und Einsatz von Scorewerten. Dabei befasst er sich auch mit der Frage, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Scorewertberechnung rechtmäßig ist.

Franks Nachtrag: Im verlinkten Artikel wird die Frage zwar gestellt aber nicht beantwortet. Meiner Meinung nach ist die Antwort in den meisten Fällen eindeutig…

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1.4 Vertretung Deutschlands im Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA)

Deutschland ist im Datenschutzrecht schon etwas Besonders: Haben andere Mitgliedsstaaten eine nationale Datenschutzaufsichtsbehörde, haben wir den BfDI, die Landesdatenschutzaufsichtsbehörden, Landesmedienanstalten und dann noch etliche kirchliche Datenschutzaufsichten. Im EDSA sitzt aber nur der BfDI, er bekommt aber noch eine Stellvertretung aus den Reihen der Landesdatenschutzaufsichtsbehörden, die durch den Bundesrat gewählt wird. Dieser hat sich nun entschieden und den Bayerischen Landesbeauftragten für Datenschutz dazu bestimmt. Zweifellos ist er einer der profilierteren Experten in diesem Bereich, kritisiert wird dabei lediglich, dass mit dem BfDI und dem BayLfD nun zwei Repräsentanten zweier Aufsichten bestimmt sind, zu deren Aufgabenbereich nicht-öffentliche Unternehmen eher als Ausnahme gelten, wie beim BfDI die Unternehmen der Telekommunikation, der Bahn und der Post.

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1.5 Corona: Nachweise zur Befreiung einer Maskenpflicht

Gesundheitsaufgaben sind Ländersache, so muss man in die Regelungen der einzelnen Bundesländer nachsehen, wenn es darum geht, welche Auflagen oder welche Nachweise zur Befreiung dieser Auflagen es gibt, wie z.B. dem Tragen einer Maske oder der Befreiung davon.
In Bayern haben nun der BayLfD und das BayLDA hierzu eine gemeinsame „Aktuelle Kurz-Information“ verfasst, welche Anforderung an eine Bestätigung von der Befreiung der Tragepflicht aus gesundheitlichen Gründen besteht. Die Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnungen (BayIfSMV) sahen schon bisher für verschiedene Lebenssituationen Maskenpflichten vor, während die Befreiungstatbestände einheitlich geregelt waren. Dieses Konzept führt auch die Dreizehnte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung fort. So ist die Befreiung aus gesundheitlichen Gründen für alle Maskenpflichten übergreifend in § 3 Abs. 1 Nr. 3 13. BayIfSMV normiert: Die Befreiung von der Maskenpflicht ist nach der Neuregelung weiterhin an einen Befreiungsgrund geknüpft. Er kann in der Unmöglichkeit oder in der Unzumutbarkeit des Tragens einer Mund-Nasen-Bedeckung bestehen. Diese Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit muss auf einer Behinderung oder auf gesundheitlichen Gründen beruhen. Die Stellungnahme befasst sich mit den erforderlichen Daten für ein Attest, wer berechtigt ist das Attest zu kontrollieren oder Daten daraus für eine Dokumentation zu verwenden. Die dabei gebrachten Argumente können auch außerhalb Bayerns angewendet werden.

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1.6 Corona: LucaApp – na ja

Die LucaApp soll eine digitale Kontaktnachverfolgung ermöglichen, wurde durch zahlreiche Bundesländer für ein Jahr lizenziert, um bei Veranstaltung und Zusammenkünften wie in Gaststätten und kulturellen Angeboten die Zettelwirtschaft aus dem letzten Jahr obsolet zu machen. Das BayLDA sieht auch ein digitales Angebot mit Verschlüsselungstechniken grundsätzlich auch als empfehlenswert an, da dadurch Missbrauchsmöglichkeiten der erhobenen Daten vermieden werden. Bezüglich der LucaApp würden laut einer Pressemitteilung des BayLDA vom Mai bislang bekannt gewordene Nachbesserungserfordernisse, die noch nicht bereits abgestellt wurden, von Luca im Rahmen eines den Datenschutzaufsichtsbehörden vorgestellten Arbeitsplans mit hohem Zeitdruck nachgebessert. Auch die Datenschutzkonferenz äußerte sich Ende April, dass das System eine grundsätzlich dem Grunde nach tragfähige technische Architektur aufweise und dass die zuständigen Aufsichtsbehörden erforderliche Weiterentwicklungen des Systems fortlaufend kritisch prüfen würden. Die Meldungen über technische Unzulänglichkeiten der LucaApp endeten aber nicht. Etwas Aufmerksamkeit bekam nun ein Interview Anfang Juli mit dem Hessischen Datenschutzbeauftragten, der bezüglich der LucaApp äußerte, sie erfülle ihren Zweck und mit dem Satz zitiert wird: „Später erkannte Probleme rund um den Datenschutz kann man auch nachträglich korrigieren.“
Vor dem Hintergrund, dass sich der Hessische Datenschutzbeauftragten in seiner vorherigen Tätigkeit stets bemühte ein Technikverständnis zu unterstützen, dass rechtliche Rahmenbedingungen schon bei der Konzeption berücksichtigt, bekam dieser Beitrag viel Aufmerksamkeit. Es wird sich zeigen, inwieweit dieses Verständnis z. B. auch bei Bußgeldverfahren in anderen Angelegenheiten als belastbare Interpretation der Anforderungen des Art. 25 DS-GVO („Datenschutz durch Technikgestaltung“) tauglich ist.

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1.7 Übersicht Veröffentlichungen der Aufsichtsbehörden

Die Vielfalt der deutschen Aufsichtsbehörden bringt Manchen angesichts der dadurch verursachten Vielfalt der Meinungen zum Verzweifeln, andere nutzen dies geschickt, um sich dann eine Meinung zu suchen, die der eigenen am ehesten entspricht. Hier findet man eine umfassende Übersicht der Veröffentlichungen der deutschen Aufsichtsbehörden*. Sie enthält Kleinode wie den Link zur „Aktuellen Kurzinformation der Polizeilichen Hundehalterdatei“, aber auch schön nach Aufsichtsbehörde aufgelistet, die einzelnen Veröffentlichungen und diese direkt verlinkt.

* Franks Nachtrag: Wir hatten letzte Woche bereits darüber berichtet. Aber allein für das Kleinod lohnt sich die erneute Erwähnung…

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1.8 Vermieter und Kontaktdaten

Darf ein Vermieter einer Wohnung die Kontaktdaten des aktuellen Mieters, nachdem das Mitverhältnis gekündigt wurde (egal durch wen) an einen potentiell interessierten Nachmieter geben, damit dieser einen Termin zur Besichtigung vereinbaren kann? Wenn ich schon so frage, wisst Ihr, dass ein „nein“ folgt. Der Sächsische Datenschutzbeauftragte hatte diesen Fall in seinem Tätigkeitsbericht beschrieben (dort unter Ziffer 2.2.16) und fand außer der Einwilligung des Vormieters keine rechtliche Grundlage. In seinem Beitrag behandelt er verschiedene Fallkonstellationen, die alle zum gleichen Ergebnis führten: Außer bei der Weitergabe der Kontaktdaten an Handwerker zur Ausführung von erforderlichen Tätigkeiten bliebe als zulässige Rechtsgrundlage für eine Weitergabe an Dritte nur die Einwilligung des Mieters.

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1.9 PIA-Tool der CNIL

Die Französische Aufsichtsbehörde CNIL hat ihr Tool zur Durchführung einer PIA (Privacy Impact Assessment => Datenschutz-Folgenabschätzung) aktualisiert. Es ist europaweit als zulässige Methode anerkannt, um die Compliance mit der DS-GVO nachzuweisen. Es ist in Französisch und Englisch verfügbar.

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1.10 Leitfaden zum Outsourcing kommunaler IT

Der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz veröffentlichte einen Leitfaden zum Outsourcing kommunaler IT. Auch wenn naturgemäß das BayDSG im Fokus steht, bietet es zahlreiche Formulierungen und Begründungen, die auch außerhalb Bayerns eingesetzt werden können.

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1.11 Panne auf Webseiten

Gerade Webseiten bieten eine breite Palette von Möglichkeiten, was schief gehen kann, sei es rechtlich oder technisch. Diesmal wurden Kontakte, die eingereicht wurden, nicht erfasst, sondern gingen verloren. Dummerweise auf der Seite des BfDI.
Sollte sich jemand in dem Zeitraum zwischen 09. und 18.06.2021 dort gemeldet haben: Einfach die Meldung wiederholen.

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2 Rechtsprechung

In der aktuellen Woche gab es in dieser Kategorie nichts, was uns aufgefallen und berichtsenswert wäre. Nächste Woche wieder mehr…

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3 Gesetzgebung

3.1 Angemessenheitsbeschluss für Vereinigtes Königreich

Kaum suggeriert man Verständnis für jeden Blödsinn und nimmt einen Angemessenheitsbeschluss für Großbritannien zur Kenntnis, schon gewinnen die Engländer am Tag darauf bei der EM mit 2:0. Bei dem Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission für das Vereinigte Königreich bleiben viele Fragen offen und in vier Jahren ist eine Überprüfung vorgesehen. Und all diejenigen, die derzeit über die Anforderungen des EuGH zu Schrems II hinsichtlich der USA grübeln, hoffen, dass dann sicherlich auch ein Angemessenheitsbeschluss für die USA möglich sein sollte.

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3.2 TKGModG

Das Telekommunikationsmodernisierungsgesetz ist nun am 23.06.2021 im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Geregelt werden damit u.a. die Weichen für den Breitbandausbau, aber auch neue Regeln für Messengerdienste.

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3.3 TTDSG

Auch das Telekommunikations-Telemedien-Datenschutzgesetz wurde im Bundesgesetzblatt verkündet. Es tritt zum 01.12.2021 in Kraft. Mit ihm werden u.a. die Vorgaben für den Einsatz von Cookies und anderen Trackingtools geregelt.

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3.4 Verbraucherschutz bei Onlineverträgen

Der Bundestag hat auch auf der Zielgeraden der Legislaturperiode noch Änderungen im BGB beschlossen, die Verbrauchern mehr Recht bei digitalen Angeboten geben. Smarte Geräte, aber auch Apps oder E-Books müssen künftig Updates vom Anbieter bekommen. Warum das erforderlich ist, wird hier gut beschrieben.

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4 Veröffentlichungen

4.1 BSI-Leitfaden für Politiker

Wir erinnern uns noch an den „IT-Lockdown“ im Deutschen Bundestag, als durch leichtfertiges Klicken eine Schadsoftware installiert wurde oder an den „Adventskalender“, als sukzessive Dokumente und Ausschnitte von E-Mails von Politikern und B- und C-Promis veröffentlicht wurden: Auch solchen Erlebnissen will das BSI entgegensteuern und hat nun einen „IT-Sicherheitsleitfaden für Kandidierende bei Bundes- und Landeswahlen“ veröffentlicht, der auch für diejenigen interessant sein dürfte, die nicht als Direktkandidaten aufgestellt wurden oder auf Landeslisten für Wahlen stehen. Der Leitfaden umfasst 22 Seiten, bietet aber über etliche QR-Codes vertiefte Informationen an. Sehr empfehlenswert.

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4.2 Auswirkungen zielgerichteter Werbung

Im Rahmen der Diskussionen um den Digital Services Act hat der IMCO-Ausschuss (Internal Market and Consumer Protection) des Europäischen Parlaments eine Studie beauftragt, die im Juni veröffentlicht wurde: „Die Auswirkungen zielgerichteter Werbung auf Werbetreibende, Marktzugang und Verbraucherauswahl“.
Der Bericht erläutert die Herausforderungen und Möglichkeiten in Bezug auf digitale Werbung und gibt politische Empfehlungen ab. Dazu gehören zusätzliche Transparenzanforderungen und Verpflichtungen im Digital Services Act für personalisierte Werbung und Algorithmen für Schutzbedürftige und geeignete Maßnahmen zur Verhinderung von Diskriminierung. Er schlägt auch Maßnahmen für den Digital Services Act vor, um die Rechtsmittelmöglichkeiten der Verbraucher zu verbessern.

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4.3 Aushängeschild Webseiten

Die Verästelungen und/oder das Selbstverständnis in manchen kirchlichen Datenschutzregelungen mögen gelegentlich Anlass zum Schmunzeln oder Sorgenfalten geben, aber ein Highlight der Folgen des Art. 91 DS-GVO ist die Webseite www.Artikel91.eu, die schwerpunktmäßig über Neuigkeiten aus dem Kirchlichen Datenschutz informiert. Und daraus empfiehlt sich auch ein Beitrag, der die Schwächen und Tücken der Wahrnehmung von Webseiten beschreibt, bieten diese doch ein Eindruck des Selbstverständnisses des Betreibers und dessen Umgang mit den Interessen und dessen Wertschätzung der Besucher. Ein Thema, das sicherlich auch außerhalb des kirchlichen Datenschutzrechts wahrgenommen werden sollte und evtl. dazu anregt, die eigenen Seiten zu überprüfen – bevor es andere tun.

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4.4 Veranstaltungen

4.4.1 Podcastreihe zu Künstlicher Intelligenz

ab 05.07.2021, In Rheinland-Pfalz wird eine mehrteilige Podcastreihe angeboten, die sich ab dem 5. Juli 2021 mit Themen wie Chancen und Risiken der KI, Sprachassistenten, Autonomem Fahren sowie Auswirkungen auf den Konsum befasst; Anlass sind für den Landesbeauftragen für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz die Woche der Medienkompetenz.

4.4.2 Panel zu “cross border data flows security and privacy-issues within the eu and beyond”

06.07.2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr, ein Vertreter von Microsoft,ein Vertreter einer renommierten Kanzlei sowie ein vertreter von noyb unterhalten sich zu Datentransfers innerhalb und außerhalb der EU, die Keynote hält der EDPS, Veranstaltung ist kostenlos, Anmeldung erforderlich.

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5 Gesellschaftspolitische Diskussionen

5.1 Datenleck bei LinkedIn?

Bei sozialen Netzwerken gibt man bei Daten an, ob die alle sehen können, nur ein eingeschränkter Kreis oder keiner. Umso ärgerlicher, wenn dann diese Daten durch das soziale Netzwerk nicht ausreichend geschützt werden. So wird aktuell wieder über eine Datenpanne bei LinkedIn berichtet.
Bei dem Netzwerk für professionelle Selbstdarstellung kam es unter Umständen zu weniger professionellen technischen Schutzmaßnahmen, so dass laut den Meldungen ca. 93 % der angemeldeten Nutzer betroffen sind. Allerdings scheinen Ursache und Umfang noch nicht eindeutig geklärt. Was sollte man als mutmaßliche betroffene Person tun? Wie immer: Passwort ändern, überprüfen, ob man wirklich immer alles angeben muss, was möglich ist, überprüfen, ob man den Dienst tatsächlich benötigt (und dabei z.B. auch mal alte Konten woanders löschen) und künftig skeptischer sein, wenn Kontaktanfragen per E-Mail kommen, die man nicht zuordnen kann oder die einem merkwürdig vorkommen – oft werden diese Daten für Phishingangriffe verwendet.

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6 Sonstiges/Blick über den Tellerrand

In der aktuellen Woche gab es in dieser Kategorie nichts, was uns aufgefallen und berichtsenswert wäre. Nächste Woche wieder mehr…

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7. Franks Zugabe

7.1 Neues zu Windows 11

Wunderbare Nachrichten! Microsoft hat bei Windows 11 große Fortschritte gemacht! Microsoft hat den Blue Screen of Death überwunden. Endlich!
Also nicht, weil es jetzt keine Abstürze mehr in Windows geben wird… nein.
Aber der Screen of Death wird jetzt schwarz. Na, dann wird ja alles gut… 🤦‍♂️

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7.2 Supply-Chain-Angriff über einen Hersteller von Überwachungssoftware

Die in Florida ansässige IT-Firma Keyasa ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. An sich ist das für uns keine wichtige Nachricht (außer, dass es vielen Administratoren in den USA wohl das „4th of July“-Wochenende verhagelt hat, was uns aber erst mal auch nicht stören musste).
Aber dummerweise vertreibt Keyasa Sicherheitssoftware-Lösungen, die auf den Systemen der Kunden laufen. Und die Keyasa-Systeme scheinen nun so kompromittiert worden zu sein, dass damit auch die Systeme der Kunden angreifbar wurden. Durch einen Ransomware-Angriff. Das ist schon ironisch, wenn ich über die Sicherheitslösung, die so etwas eigentlich verhindern soll, angegriffen werde…
Gestern hörte ich sogar im lokalen Radiosender in den Nachrichten davon. In Schweden ist die Versorgung der Bevölkerung dadurch nicht besser geworden.
Ich weiß, warum ich es sehr geniesse, weiterhin per Bargeld bezahlen zu können!
Das ZDF hat über Folgen auch in Deutschland berichtet.
Laut heise.de gab es 2019 schon vergleichbare Probleme mit Keyasa…
„Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me!“ irgendjemand?
Und hatten wir nicht erst Anfang des Jahres die Solarwind-Attacken ? Wie heißt es so schön im verlinkten Artikel dazu: „Cybersecurity-Firmen stellen als Gatekeeper ein lohnendes Ziel dar!“
Wie gesagt, ironisch…

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7.3 „Aber ich habe doch nichts zu verbergen…“

Scheinbar doch… Schade 😂🤣

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7.4 Apropos Microsoft

„I Will Never Use a Microsoft Account to Log Into My Own PC.“
Das empfinde ich als eine nachvollziehbare Ansicht…

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7.5 Apropos „Es ist schwer etwas aus dem Internet zu löschen…“

Auch wenn ich mir oben eine gewissen Schadenfreude nicht verkneifen konnte:
Das Internet vergisst immer schneller und mehr als wir es wahrhaben wollen…
Das ist beunruhigend, auch wenn der Artikel natürlich aus US-Sicht geschrieben ist. Aber die zugrunde liegenden Probleme sind (wie das Internet auch) weltweit gleich oder zumindest ähnlich.

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7.6 Apropos Wahlen und Digitalisierung

Wir haben ja auch irgendwie noch ein paar Wahlen vor uns.
Und da lohnt es sich (wie so oft) auch mal über den Tellerrand (auch hier wie so oft, in die USA) zu schauen:
In NYC wurden im Rahmen der Bürgermeister-Wahlen (der Prozess ist komplizierter…) nun Prognose-Daten zurückgezogen. Da in diesen ca. 135.000 Testdatensätze enthalten waren. Unschön. Als ob auch sie ihre Digitalisierung nicht im Griff hätten.
Das sollte bei uns in den kommenden Wahlen besser nicht passieren.

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7.7 Literaturtipps

Falls Sie nichts auf Ihrer Leseliste stehen haben und sich überlegen was Sie an diesen schönen Tagen lesen wollen, habe ich etwas für Sie:

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7.8 Datenschutzfreundliche Google-Analytics-Alternativen?

Natürlich gibt es datenschutzfreundliche Alternativen zu Google-Analytics. Der Beitrag stellt diese dar. Ausführlichst. Natürlich auch mit der US-Brille, also muss nicht alles auf der Liste Schrems II genügen, aber immerhin.

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7.9 Handys mit wechselbarem Akku?

Was für ein krasses Konzept! Handys mit wechselbarem Akku.
Wer hätte gedacht, dass so etwas auch geht (bis 2006 so ziemlich jeder?)?

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7.10 Last, but not least: PrintNightmare

Zum Abschluss noch einen kleinen Albtraum: PrintNightmare. Auch schön…

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