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Ein Gesetz lernt laufen – wie die DS-GVO in der Praxis angekommen ist

Liebe Leserinnen und Leser,

lange haben wir auf den Startschuss geschaut und so schnell kann die Zeit vergehen:

Die DS-GVO lernt laufen und feiert demnächst schon ihren ersten Geburtstag. Jeder von uns hat ein bewegtes Jahr hinter sich – und der Datenschutz eine Phase höchster Aufmerksamkeit in Unternehmen und Institutionen, aber auch in der Medienlandschaft. Für den Datenschutz ist viel Gutes getan worden, einiges war mehr schädlich als hilfreich, aber eines lässt sich nicht von der Hand weisen. Datenschutz hat heute eine andere Bedeutung als noch vor wenigen Jahren. Wichtige Prinzipien der DS-GVO haben Fuß gefasst, im Umgang mit personenbezogenen Daten – wichtiger Wegbegleiter dabei ist der betriebliche oder behördliche Datenschutzbeauftragte. Es hat sich gezeigt, dass der Datenschutzbeauftragte allein durch die Wahrnehmung seiner gesetzlichen Aufgaben zum Gestalter des Datenschutzes in Unternehmen und Institutionen wurde. Dies setzt jedoch voraus, dass er die Gelegenheit zu direkter Kommunikation im Unternehmen und aktiver Teilnahme an Abstimmungen und Planungen wahrnimmt und seine Fachkompetenz einbringt. Die Zeiten für die Versender von „One-size- fits-all-Checklisten“ dürften endgültig zu Ende gehen. Dies zeigen auch die Beschwerden von Unternehmen, die solchen „Beratern“ zunächst auf den Leim gegangen sind, bald aber feststellen mussten, dass diese nicht wirklich weiterhelfen konnten.

Die Bedeutung von Know-how und Fachkunde zeigt sich umso mehr, wenn wir einen Blick auf das Hauptthema unserer diesjährigen BvD-Verbandstage werfen: „Künstliche Intelligenz und die DS-GVO – (k)ein Konflikt?“. Nachdem die Digitalisierung in weite Teile der Unternehmensprozesse Einzug gehalten hat, eröffnen sich durch den Einsatz von Maschinenlernen in Big-Data-Umgebungen durch Künstliche Intelligenz weitere Geschäfts- und Verarbeitungsmodelle, deren Vereinbarkeit mit dem Datenschutz erst noch zu bewerten ist.

Mit diesem Themenschwerpunkt auf den Verbandstagen möchten wir zeigen, wie der aktuelle Stand in diesem Bereich ist und dass die DS-GVO durchaus geeignete Instrumente bereit hält, um auch den Einsatz neuer Technologien unter Wahrung der Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen zu ermöglichen.

Neben spannenden Vorträgen bieten die Verbandstage die zweite DAME-Preisverleihung, die wiederum mit sehr spannenden Preisträgern und Initiativen aufwarten kann. Ganz nebenbei wird der BvD dieses Jahr auch 30 Jahre alt. Dies zwar erst im Oktober, trotzdem erlauben wir uns auch zu den Verbandstagen schon ein wenig zu feiern. Dabei ist der BvD nicht alt sondern in seinen besten Jahren (die dauern ja bekanntlich länger an) und hat eine Menge an Ideen und Themen zu bieten, wie Sie dem Programm der Verbandstage entnehmen können.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und hoffe, wir sehen uns im Juni zu den Verbandstagen!

Thomas Spaeing BvD-Vorstandsvorsitzender

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